Trotz schwierigen wirtschaftlichen Umfelds wächst die Deutsche Telekom weiter und hebt ihre Prognose bereits zum zweiten Mal an. Nun peilt der Bonner-DAX-Konzern für 2022 ein bereinigtes Betriebsergebnis (Ebitda AL) von rund 37 Mrd. Euro anstatt wie bisher mehr als 36,6 Mrd. Euro. Damit folgt sie der für das Geschäft extrem wichtigen US-Tochter T-Mobile US, die ihren Ausblick bereits erhöht hat.
„Unsere Investitionen zahlen sich aus, hieß es von Firmenchef Tim Höttges. Im zweiten Quartal stieg das Ebitda AL der Bonner um fünf Prozent auf 9,9 Mrd. Euro. Der Umsatz legte um 5,9 Prozent auf 28,2 Mrd. Euro zu und lag damit im Rahmen des Niveaus der Erwartungen der Analysten. Organisch stagnierte er jedoch wegen des starken Dollars und Konsolidierungseffekten. Beim bereinigten Ebitda AL übertraf das Unternehmen leicht die Schätzungen.
Im Juli hatte die Telekom den Verkauf der Mehrheit an ihrem Funkturmgeschäft für 10,7 Mrd. Euro an die beiden nordamerikanischen Investoren Brookfield Asset Management aus Kanada sowie DigitalBridge aus Florida angekündigt. Die Transaktion soll 2022 abgeschlossen werden. Zum Quartalsende umfasste das Funkturmgeschäft von GD Towers 40.700 Standorte und erwirtschaftete von April bis Juni 285 Mio. Euro. Das bereinigte Ebitda AL erhöhte sich um 7,2 Prozent auf 174 Mio. Euro.
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Mit den Einnahmen aus dem Verkauf will die Telekom auch die Übernahme der Kapitalmehrheit an T-Mobile US finanzieren. Es wird erwartet, dass die Bonner in Kürze dem japanischen Technologieinvestor Softbank weitere Aktien abkaufen, um dieses Ziel endlich zu erreichen.
Deutsche Telekom unter den Top drei
Lediglich drei Aktien im DAX behaupten derzeit ihre 200-Tage-Linie um mehr als zehn Prozent: RWE, Deutsche Telekom und Deutsche Börse. Das Kursbild sieht daher nach Gewinnen von rund 15 Prozent seit Jahresbeginn gut aus. Allerdings bildet der MACD seit einigen Wochen fallende Hochpunkte aus, die Kurszone zwischen 19 bis 19,30 Euro dürfte vorerst eine unüberwindbare Hürde bleiben. Bei Schwäche bildet der Bereich um 17,80/18 Euro eine erste potenzielle Nachkaufzone, darunter dürfte ähnlich wie im April der 200-Tage-Schnitt um 17,30 Euro stabilisierend wirken.
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