Seit Ende Mai geht es bei Gold kräftig aufwärts. Die Feinunze ist in drei Monaten knapp 20 Prozent gestiegen und liegt auf einem 6-Jahreshoch bei mehr als 1.500 Dollar. Als Krisenwährung ist Gold im turbulenten Umfeld derzeit gefragt – am Terminmarkt aber stark überkauft.
Der immer noch nicht völlig beigelegte Handelsstreit zwischen den USA und China und die damit verbundene Sorge vor einer weltweiten Rezession haben Anleger in sichere Häfen wie Staatsanleihen und Gold getrieben. Daher sind die Renditen zahlreicher Länder auf Rekordtiefs gefallen, selbst zehnjährige griechische Anleihen sind gesucht und notieren jetzt in etwa auf US-Niveau. Positive Renditen sind nach der Rally immer schwerer zu erzielen: Weltweit weisen Anleihen mit einem Volumen von rund 13 Billionen Dollar eine negative Verzinsung auf.
Anders als Aktien oder Anleihen erhalten Anleger beim Edelmetall keine Zinsen oder Dividenden, sondern kommen nur in den Genuss von Kurssteigerungen. Die entgangenen Anleihezinsen sind somit eigentlich ein Nachteil. Da Investoren an den Anleihemärkten aber zunehmend Strafzinsen zahlen müssen, hat Gold nun Vorteile, da keine Straf- oder Negativzinsen wie bei Anleiheengagements erzielt werden.
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Gold überkauft
Das haben spekulative Anleger wie Hedgefonds am US-Terminmarkt ebenfalls erkannt und ihre Long-Positionen auf Gold drastisch ausgebaut: Sie sind durch die starken Käufe auf das höchste Niveau seit Sommer 2016 gestiegen. Die überkaufte Situation zeigt sich auch beim Momentum (MACD) im Goldchart. Der Goldpreis ist aus dem jüngsten aufsteigenden Kanal nach oben ausgebrochen und notiert auf dem höchsten Niveau seit 6 Jahren.
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