Mit den nackten Zahlen können Wells Fargo und die Aktionäre eigentlich zufrieden sein: Der Ertrag stagniert zwar im zweiten Quartal, aber dafür meldet die viertgrößte US-Bank einen satten Gewinnsprung. Wenn da nicht die zahlreichen Skandale der Vergangenheit wären.
Wells Fargo zeigt der Bankenkonkurrenz, dass man auch mit dem klassischen Verbrauchergeschäft kräftig Gewinne einfahren kann. Das viertgrößte Geldinstitut der USA, stark vor allem im Kreditgeschäft, trieb den Überschuss im zweiten Quartal auf 6,2 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Wachstum zum Vorjahreszeitraum von einem Fünftel. Dagegen stagnierten die Erträge, also die gesamten Einnahmen der Bank, nahezu bei 21,6 Milliarden Dollar.
Wells Fargo verzichtet auf ein umfassendes Wertpapierhandelsgeschäft und Investmentbanking. Das kam Wells Fargo, im Gegensatz zu Konkurrenten, zugute. Dagegen profitierte die Bank von einem florierenden Kreditgeschäft: Die US-Leitzinsen notieren nach wie vor auf einem sehr niedrigen Niveau.
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Abwärtstrend intakt
Dass die Anleger das frische Zahlenwerk nicht nur positiv aufnahmen, liegt vor allem daran, dass Wells Fargo noch immer mit Skandalen aus der Vergangenheit kämpft: So hatte erst im März Vorstandschef Tim Sloan seinen Posten räumen müssen – fingierte Konten, Entlassungen und eine Klagewelle hatten seine Amtszeit nach nur zweieinhalb Jahren vorzeitig beendet.
Die Aktie hat es bisher auch nicht geschafft, den mittelfristigen Abwärtstrend zu durchbrechen. Die leichte Aufwärtstrendlinie seit Jahresbeginn sollte nicht durchbrochen werden, sonst könnte sich der Abwärtstrend beschleunigen. Auf der Oberseite befindet sich knapp oberhalb von 50 Dollar der nächste Widerstand. Dort befindet sich auch die 200-Tagelinie (rot).
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